11. Artikel

Beitrag vom 21.01.2025

Viele Menschen brauchen jemanden, der sie an die Hand nimmt und ihnen den Weg zeigt. Jemanden, dem sie blind vertrauen und folgen. Einen Führer. In Amerika hat die Mehrheit der Wähler Donald Trump erneut zu ihrem Führer bestimmt. Ihm, dem 47. Präsidenten von Amerika,  ihr Vertrauen geschenkt. Und dies, obwohl die Liste seiner Schwächen lang ist. Wir erinnern uns an seine notorischen Lügen; seinen dystopischen Kampf gegen politische Gegner; sein krankhaftes Streben nach Macht und Reichtum; seine toxische Vorstellung von Männlichkeit; sein …….. Trotz dieser und vieler weiterer schlechter Charaktereigenschaften, die ihn für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika ungeeignet erscheinen lassen, ist Trump von seinen Anhängern zum zweiten Mal gewählt worden. Wieso? Weil er die Rolle eines Demagogen perfekt beherrscht? Weil man sich selbst in den Fehlern von Trump wieder erkennt und ihm diese deshalb verzeiht?

Wir erinnern uns: Aus schlechtem kann gutes erwachsen. Es gibt also noch Hoffnung. Auch wenn es im Moment nicht danach aussieht: Vielleicht wird Donald Trump am Ende als erfolgreicher Präsident in die Analen eingehen. Als Präsident, der die Arbeitslosigkeit durch Schaffung neuer Arbeitsplätze beseitigt und allgemeinen Wohlstand geschaffen hat. Als Präsident, der den Ukraine-Krieg und den Konflikt im Nahen Osten beendet und die Friedensordnung in der Welt wieder hergestellt hat. Als Präsident, der sich zu seinen Verpflichtungen aus internationalen Verträgen bekannt, die Klimadebatte mit neuen, zukunftsweisenden, Ideen belebt und den freien Handel garantiert hat. Als Präsident, der Lösungen für die großen Herausforderungen der Menschheit gesucht und gefunden hat. Stichwort: Hunger; Armut; Arbeitslosigkeit; Bildung; Chancengleicheit; Ressourcen; Umwelt; Gewalt; Krieg.

Ja. Vielleicht gibt es noch Hoffnung! Vielleicht erleben wir die Metamorphose des Donald Trump vom biblischen Saulus zum Paulus. Wenn man allerdings auf seine erste Amtszeit zurückblickt, – der Wahlkampf; die Lüge von der gestohlenen Wahl; der Aufruf zum Sturm auf das Kapitol -, und bedenkt, auf welche Art und Weise auch der zweite Wahlkampf geführt wurde, schwindet jede Hoffnung. Sie weicht der Erkenntnis, dass wir mitten in der Nacht, bei Sturm und hohem Wellengang, mit einem klapprigen Boot, – gesteuert von einem betrunkenen Kapitän – , auf hoher See unterwegs sind. Angst und Panik ergreift die Passagiere. Der Überlebenskampf um die wenigen Rettungswesten hat begonnen. Es darf wieder geschlagen, getreten, und mit Pfeilen auf den Gegner geschossen werden. 

In dieses Bild passt, dass Trump den Wirtschaftsraum Amerika dazu benutzen will, Krieg mit anderen Mitteln zu führen. Schon Clinton, der Kandidat der Demokraten, benutzte im Wahlkampf 1992 den Slogan >It´s the economy, stupid<. Damit wollte er die herausragende Bedeutung der Wirtschaft für die amerikanische Gesellschaft hervorheben. Trump geht aber weiter. Er benutzt seine aggressive Wirtschaftspolitik, um der Welt seine Bedingungen zu diktieren. Seine Vorstellung ist die einer von allen Regeln befreiten, alles und jeden dominierenden, Wirtschaftsmacht Amerika. Das heißt, wer sich seinen Regeln beugt ist sein Partner. Wer diesen Regeln widerspricht ist der Feind, den man mit aller Härte, und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, bekämpfen muss. Dabei steht doch schon lange fest: Eine von ethischen und ökologischen Bedingungen befreite Weltwirtschaft ist für uns alle mit erheblichen, nicht kalkulierbaren, negativen Konsequenzen verbunden. Wie A.L. Kennedy in ihrem Artikel >Nicht mit mir, Leute< vom 17.01.2025 in der Süddeutschen Zeitung richtig schrieb, treffen die Folgen nicht nur die, welche diese Konsequenzen zu verantworten haben, sondern alle.

gleich_andreas