Installation
MAUSEFALLE

Installation
MAUSEFALLE. 2010
Modell- und Konzeptarbeit für Ausstellung. 2010

Die Installation MAUSEFALLE sollte im Freien oder − siehe Bild − in einem großen leeren Raum
mit ausreichender Deckenhöhe aufgebaut werden. Um zu verhindern, dass die schwere Installation
aus Holz und Metall beim Auslösen der Mausefalle unkontrolliert springt, wird die Installation
von Ketten am Boden gehalten. Die Größe der Mausefalle reicht aber aus, um zusammen
mit dem Geräusch, wenn der Bügel beim Auslösen der Falle auf das Holz kracht, beim
Besucher ein beklemmendes Gefühl aus Furcht und Hilflosigkeit zu hinterlassen. Dieses Gefühl
wird durch die Lautsprecheransage noch verstärkt:
ACHTUNG! AUFGEPASST! DIE FALLEN SIND AUFGESTELLT! DIE JAGD HAT BEGONNEN!

Natürlich hat die Installation MAUSEFALLE einen metaphysischen Ansatz: der Tod als grausamer,
unbarmherziger Jäger, dem wir alle nicht entkommen können. Die Installation steht gleichzeitig
aber auch als Symbol für ein Bauwerk, an dem die Menschheit von Anbeginn der Zeit
an Generation für Generation arbeitet. Ein Bauwerk, welches das Erbgut des Neandertalers
oder das der ersten Hochkulturen vor vielen tausend Jahren ebenso in sich trägt wie die Entwicklung
hin zur künstlichen Intelligenz unserer Tage. Ohne erkennbaren Bauplan greift hierbei
völlig unkontrolliert gleich einem außerhalb unserer Vorstellungskraft stattfindenden Wunderwerk
voller Überraschungen eins in das andere. Ein Bauwerk also, basierend auf den Träumen,
Wünschen und Ideen, die den Fortschritt der Menschheit ebenso in sich tragen wie unser Verderben.
Auch dafür − für diese Form der Ambivalenz − steht die Installation MAUSEFALLE.

gleich_andreas